Die Postkarten-Schatulle

Dies ist die Geschichte wie wir oft nichtwissentlich und ungeplant den alten Spuren folgen.

Die Jahre zwischen meinem 3. bis 13. Lebensjahr waren die 60er Jahre.

Krank werden hiess damals: die gute Stube wurde angeheizt, die Couch zum Bett umgebaut und ich hineingesteckt mit dem Gebot brav liegenzubleiben und ja nicht aufzustehen, denn das durfte man (für einige Stunden) erst wieder wenn man fieberfrei war. 

Meistens wurde Angina diagnostiziert, man mußte Himbeersaft (Antibiotika) schlucken und durfte Halstabletten mit Kakaogeschmack lutschen.

Soweit versorgt gab es eine Holzkiste aufs Bett die bei uns (bis heute) "d' Schatull" genannt wird, darin ein Schatz der mich ruhig im Bett gehalten hat.
Alte Postkarten, damals noch in schwarz weiss, gestochen scharf, mit gewelltem Rand und hochglänzend.

Hundertmal habe ich die schönen Bilder angeschaut, wieder und wieder.

Habe mich davongeträumt in tief verschneite Berglandschaften, Ruinen, Seen, verschneite Wälder mit Häuschen in der Mitte, zu Weihnachtszweigen mit brennender Kerze und Christbaumkugel davor, oft schon farbig und mit feinem silbernem Sand bestreut und Osterhasen die Eier bemalten.

Immer wieder bin ich inmitten der Kartenpracht eingeschlafen um nach dem Erwachen wieder weiterzugucken.

Und heute habe ich auch so eine Schatulle wo ich seit meiner Jugendzeit meine Ansichtskarten hineingetan habe. Ohne eine Absicht und Plan,

denn

eingeprägt hat sich, dass man nichts wegwirft, am allerwenigsten so private Erinnerungen wie Briefe und Postkarten.

Mittlerweile sind in 40 Jahren viele Karten zusammengekommen, ungeplant und unbewußt bin ich den alten Spuren gefolgt

Dieses Blog zeigt meine Schatulle,

und die (ja genau diejenige von damals) von meiner Mutter folgt auch noch, und die von meiner Oma auch..... bald......

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Ich wünsche euch viel Freude mit meinen Karten

mapedewe